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23/05/2022

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Letzter Stand0.971.0311'308.983'657.0313'981.916'285.247'389.983'901.3611'354.6226'739.031'035.31
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(Daten vom Freitag vor der Publikation)

 

In unruhigen Gewässern

Die vergangene Woche war sehr hektisch und geprägt von Inflation, Zinserhöhungen und Rezessionsängsten. Mit einem Verlust von 20% seit seinem Höchststand befindet sich der S&P 500 gefährlich nahe an der Grenze zu einem Bärenmarkt, und die Frage lautet nun, ob er diesen Weg einschlagen wird oder nicht. Die Woche war also brutal und wurde durch die Veröffentlichungen der amerikanischen Einzelhandelsriesen negativ geprägt. Diese kündigten einen – durch die steigenden Kosten verursachten – Rückgang ihrer Margen an und schürten damit die Ängste über die nachteiligen Auswirkungen der Inflation auf die Wirtschaft.

In der Tat setzt sich die Inflation in den USA fest und wird zur Hauptsorge für die Unternehmen. In den Reden der 445 Unternehmen des S&P 500, die ihre Ergebnisse bis jetzt veröffentlicht haben, ist das Wort «Inflation» 377-mal gefallen. Diese Besorgnis kommt zunehmend in den Gewinnschätzungen zum Tragen, die von 6% vor einem Monat auf 4,3% gesenkt wurden und damit weit unter dem Anstieg der Verbraucherpreise von 8,3% liegen. Allerdings blieben die Umsatzprognosen für das nächste Quartal mit einem geschätzten Wachstum von 9,8% im Jahresvergleich optimistisch.

Das Gleichgewicht zwischen Wachstum, Inflation und Zinssätzen zu halten, ist ein schwieriges Unterfangen. Dennoch vertritt Fed-Chef Jerome Powell nach wie vor die Ansicht, dass die US-Wirtschaft in der Lage ist, die anstehenden Zinserhöhungen zu verkraften und eine Rezession zu vermeiden. Der Arbeitsmarkt ist robust, und sowohl die Ausgaben der privaten Haushalte als auch die Unternehmensinvestitionen sind bis anhin stabil geblieben. Das US-Wirtschaftswachstum wird auf rund 2,5% geschätzt und bleibt somit auch in diesem Jahr auf Wachstumskurs.

In Europa blieb die Inflation mit 7,4% stabil. Da sie sich jedoch über die Energie- und Lebensmittelpreise hinaus ausbreitet, dürfte die EZB ihre Zinsen ab Juli anheben, um dem Risiko einer Lohn-Preisspirale entgegenzuwirken. Allerdings muss die EZB umsichtig handeln, um das durch den Konflikt in der Ukraine bereits stark belastete Wirtschaftswachstum nicht zu beeinträchtigen.

Eine Verbesserung der Situation in China könnte den Impuls für eine Markterholung geben. Die chinesische Wirtschaft läuft aufgrund der Lockdowns bislang nur schleppend, und die Lieferketten sind extrem gestört, was die Aussichten für das globale Wachstum trübt. Die Gesundheitslage scheint sich jedoch zu verbessern und die Regierung setzt alles daran, das Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. Am Freitag senkte Peking zum zweiten Mal in diesem Jahr den Referenzzinssatz für Hypotheken und versprach die Anordnung weiterer Stützungsmassnahmen, um dem Wirtschaftsabschwung entgegenzuwirken, was den Märkten wieder Auftrieb verlieh.

 

Richemont-Aktie stürzt ab

Die Jahresergebnisse des Konzerns für das per Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr 20/21 waren im Durchschnitt besser als erwartet. Der Nettogewinn stieg um 61% auf über 2 Mrd. Euro und der Umsatz kletterte um 44% auf 19,2 Mrd. Euro. Trotz der guten Zahlen brach der Aktienkurs am Freitag um 13% ein, was auf den pessimistischen Ausblick und die verfehlten Rentabilitätsziele zurückzuführen ist.

Die grössten Sparten, das Schmuck- und das Uhrensegment, unterstützten die guten Ergebnisse mit Zuflüssen von über 3 Mrd. Euro, womit es dem Genfer Luxusgüterkonzern gelungen ist, Marktanteile in beiden Geschäftsbereichen zu gewinnen. Der Juwelier Cartier erzielte sogar einen Rekordumsatz mit einem Anstieg von 49%, während die verschiedenen Uhrenmarken des Konzerns einen Anstieg von 53% verzeichneten.

Negativ ins Gewicht fiel die Rentabilität, die durch die Einstellung der Aktivitäten in Russland beeinträchtigt wurde. Dies führte zu Kosten in Höhe von 98 Mio. Euro und einer Neubewertung der Lager in Höhe von 70 Mio. Euro. Die steigenden Kosten und die Lockdowns in China, die dort zur Schliessung von 50 Verkaufsstellen führten, waren ebenfalls für den Rückgang der Rentabilität verantwortlich und werden auch die nächsten Ergebnisse belasten.

Der Konzern ist trotz der schwächeren Rentabilität der Ansicht, dass er über die nötige Flexibilität verfügt, um die Unsicherheiten der Weltwirtschaft auszugleichen, und dass er gut positioniert ist, um eine Nachfrageerholung voll zu nutzen.

 

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