26/10/2020
Flash boursier
Das Wichtigste in Kürze
USD/CHF | EUR/CHF | SMI | EURO STOXX 50 | DAX 30 | CAC 40 | FTSE 100 | S&P 500 | NASDAQ | NIKKEI | MSCI Emerging MArkets | |
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Letzter Stand | 0.90 | 1.07 | 10'023.90 | 3'198.86 | 12'645.75 | 4'909.64 | 5'935.98 | 3'465.39 | 11'548.28 | 23'516.59 | 1'136.45 |
Trend | |||||||||||
%YTD | -6.43% | -1.18% | -5.59% | -14.59% | -4.55% | -17.87% | -21.30% | 7.26% | 28.71% | -0.59% | 1.95% |
Haupttrends:
1. Befürchtungen in Zusammenhang mit den steigenden Infektionszahlen
2. Steigende Exporte und Industrieproduktion in China
Märkte fürchten sich vor partiellen Lockdowns und rasant steigenden Infektionszahlen
Die wichtigsten Börsen verzeichneten in der vergangenen Woche eine Korrektur. Diese widerspiegelt die Befürchtungen in Zusammenhang mit den steigenden Infektionszahlen und den neuen Restriktionen, die in verschiedenen europäischen Ländern angeordnet wurden. In den USA sind die täglichen Infektionszahlen am Wochenende in die Höhe geschnellt und haben die Marke von 83‘000 überschritten, wobei wenig bevölkerte und bis anhin verschonte Regionen einen starken Anstieg verzeichneten. In Spanien und Italien wurden Ausgangssperren verhängt; Bars und Restaurants müssen früher schliessen.
Eine gewisse Unsicherheit besteht auch bezüglich der Wahl vom 3. November und den möglichen Auswirkungen für die Anleger, insbesondere in Bezug auf die Unternehmenssteuer, was ebenfalls zum Anstieg der Volatilität beigetragen hat. Was das Wirtschaftsprogramm anbelangt, war die letzte TV-Debatte der beiden Präsidentschaftskandidaten nicht sehr aufschlussreich. Der Demokrat Joe Biden gilt allerdings als Sieger. Er führt die Umfragen mit 51,4% weiter an, obwohl sich der Vorsprung gegenüber Donald Trump (42,7%) verringert hat. Wer auch immer als Präsident aus den Wahlen hervorgeht: es ist auf jeden Fall mit der Einführung eines breit abgestützten budgetpolitischen Stimulierungsplans zu rechnen. Sollte Joe Biden die Wahl mit einer Mehrheit im Senat gewinnen, sind jedoch Steuererhöhungen mit negativen Auswirkungen auf die Unternehmen zu erwarten.
In Europa nehmen die Befürchtungen einer Rezession im 3. Quartal aufgrund der jüngsten Wirtschaftsstatistiken zu. In Frankreich ist der Einkaufsmanagerindex PMI für den Dienstleistungsbereich mit 46,5 Punkten stark gesunken. Demgegenüber hat sich die verarbeitende Industrie in Deutschland auf 58 Punkte erholt. Christine Lagarde, Chefin der EZB, die am kommenden Donnerstag eine Sitzung abhalten wird, hat wiederholt, dass die Geldbehörde bereit ist, alle Mittel zur Unterstützung der Wirtschaft einzusetzen. Der Markt rechnet allerdings nicht mit der Ankündigung einer konkreten Massnahme vor der Sitzung im Dezember. In der Zwischenzeit setzt sich die Konjunkturerholung in China fort. Die Exporte und die Industrieproduktion verzeichneten einen kräftigen Anstieg (+6,9% im September gegenüber dem Vorjahr). Auch die Aktienkurse dürften weiter nach oben tendieren, zumal deren Anteil in den weltweiten Indizes zunehmen wird.
Ingesamt waren die in den USA veröffentlichen Unternehmensergebnisse weniger schlecht als vorhergesehen; die Gewinne schlugen die Erwartungen bei weitem. Die am kommenden Donnerstag nach Börsenschluss veröffentlichten Ergebnisse der Internetriesen (Amazon, Apple, Alphabet) werden mit Spannung erwartet.
Vernichtende Kinopause
Die Corona-Pandemie setzt den Kinos hart zu. Am 9. Oktober hat Cineworld, die zweitgrösste Kinokette weltweit (hinter AMC) ihre 536 Kinosäle in den USA (und 127 in Grossbritannien) vorübergehend geschlossen. Filmstarts von Blockbustern wie dem neusten James Bond wurden verschoben. Das letzte Abenteuer von Geheimagent 007 hätte im ersten Quartal 2020 in die Kinos kommen sollen. Nachdem der Filmstart auf diesen November verschoben wurde, ist die Premiere nun für März 2021 geplant.
Die Filmstudios haben 3 Möglichkeiten, um auf die Pandemie zu reagieren: Die Filme in praktisch leeren Kinosälen zu lancieren, die Filme gleichzeitig auf den Streaming-Plattformen zu zeigen, was mit bedeutend geringeren Einnahmen verbunden ist, oder den Start zu vertagen. Das Studio MGM, das den neusten James Bond produzierte, hat sich für die letzte Alternative entschieden. Eine vernichtende Wahl für die Kinobetreiber, die ohne Filmmaterial und ohne Publikum dastehen.
Im Weiteren haben Riesenkonzerne wie Cineworld und AMC zahlreiche Investitionen (über Grossanleihen) getätigt, um eine attraktive Alternative zu den Netflix-Abenden zuhause anbieten zu können. Die Unternehmen haben sich stark verschuldet und stehen ohne Einnahmen und mit sinkenden Börsenkursen da. Die Lage ist so schlecht, dass Moody’s einen Konkurs dieser Unternehmen nicht ausschliesst.